“Präzise Prognosen statt Bauchgefühl – Wie ein Diversified Industrial sein Kultur veränderte”

Problem

Um vorausschauend planen und handeln zu können, hat ABICOR BINZEL in seinem Supply Chain Network rechtzeitig auf Digitalisierung gesetzt – künstliche Intelligenz inklusive. Der Schweißtechnik-Spezialist schaffte so die notwendige Transparenz, um nicht nur gut durch die letzten Jahre zu kommen, sondern auch klar auf Wachstumskurs zu bleiben, wie COO Philip Röhrig berichtet. 

ABICOR BINZEL ist ein weltweit führender Hersteller von Schneid- und Schweißbrennern. In den vergangenen Jahren ist das Unternehmen aus dem hessischen Buseck stetig gewachsen. „Wir haben heute 38 Tochtergesellschaften und sind in über 50 Ländern präsent“, sagt Chief Operating Officer (COO) Philip Röhrig. Die weltweiten Geschäfte des Unternehmens stellen große Anforderungen an Produktion, Vertrieb und Service. Zwar hatten die einzelnen Tochtergesellschaften ihre Supply-Chain-Netzwerke lokal optimiert, doch noch vor Ausbruch der aktuellen allgemeinen Multikrise erkannte die Geschäftsführung, dass die Bestände im globalen Netzwerk im Hinblick auf Kosten und Transparenz nicht optimal verwaltet wurden. Darunter litten sowohl die Liefergeschwindigkeit als auch die Marge. „Die Situation, in der ABICOR BINZEL damals steckte, kennen wir aus vielen Projekten“, weiß Achim Schwichtenberg, Partner bei Supply Chain Excellence. „Das Problem ist, dass Unternehmen zwar oft international agieren, aber nicht international vernetzt sind“, so der Supply Chain Experte.

Lösung

Die innovative Lösung: KI-gestütztes Absatzplanung und Bestandsoptimierung im Supply Chain Network
Das Unternehmen entschied, dieses Problem aktiv anzugehen und das komplette Supply Chain Network zu digitalisieren. Durch den Einsatz einer Optimierungssoftware wurden Datensilos aufgebrochen und der Datenbetrieb wurde neu geordnet. Inzwischen nutzen alle Tochtergesellschaften die Software, die Prozesse sind vernetzt. So stellen beispielsweise einheitliche Materialnummern weltweit die Transparenz im Netzwerk sicher. Der Einblick in die gesamten Lagerbestände ermöglicht es, Waren lokal ausfindig zu machen und sie, wenn benötigt, von einer Tochtergesellschaft zur nächsten zu schicken. „Heute sind wir in der Lage, den Warenbestand weltweit deutlich besser zu managen“, sagt COO Röhrig.

Ergebnis

Wir waren zu jeder Zeit lieferfähig“  

Der Erfolg gibt der Geschäftsführung recht. Philip Röhrig zählt die weiteren Vorteile auf: „Die nun geschaffene Transparenz ermöglicht es uns, weiter zu wachsen, die Kundentreue zu verbessern und schneller zu liefern.“ Was so einfach klingt, verlangte von der Geschäftsführung viel Fingerspitzengefühl. Die einzelnen Tochtergesellschaften mussten behutsam an die Veränderung herangeführt werden. „Es fiel den Niederlassungen nicht leicht, einen Teil ihrer Autarkie aufzugeben, davon mussten wir sie erst überzeugen“, erinnert sich der ABICOR BINZEL-COO. Letztlich habe die durch Pandemie und Ukraine-Krieg ausgelöste Multikrise der Geschäftsführung bei ihrem Vorhaben geholfen: „Da haben die einzelnen Niederlassungen die Vorteile der neu gewonnenen Transparenz zum ersten Mal so richtig deutlich gesehen. Dank der intelligenten Vernetzung sind wir von Anfang an gut durch diese Zeit gekommen und waren zu jeder Zeit lieferfähig.“ 

Umsatz und Marge mithilfe künstlicher Intelligenz gesteigert  

Für die Absatzplanung nutzt das Unternehmen inzwischen künstliche Intelligenz (KI). Statt sich beim Supply Chain Network Management auf das Bauchgefühl einzelner Kolleginnen oder Kollegen zu verlassen, werden jetzt weltweit gesammelte Daten genutzt und für die Verkaufsprognosen analysiert. „Früher haben wir Probleme häufig erst gesehen, wenn sie aufgetreten sind, und da war es dann manchmal bereits zu spät“, so Supply-Chain-Experte Röhrig. „Heute sind wir in der Planung deutlich weiter in die Zukunft orientiert. Durch Vorhersagen sehen wir Probleme so frühzeitig, dass wir noch agieren und Maßnahmen ergreifen können.“ Und nicht nur das: Das Unternehmen erkennt mithilfe von KI auch, wo Wachstum möglich ist. Dadurch konnten bereits neue Marktanteile gewonnen sowie Umsatz und Marge gesteigert werden.